Logik, Ethik und Ästhetik sind die drei Grundpfeiler menschlicher Kultur, die ein Zusammenklang des Wahren, Guten und Schönen sein möchte.
Dies ist ein Betrachtungsversuch aus dem Blickwinkel der Ästhetik auf unsere Krise.
In der „Annäherung an diesen Frühling“ (wer sie nachlesen möchte, findet sie auf unserer Webseite www.kunsttherapie-münchen.de ) führte die Betrachtung der Natur- und der Zeitphänomene zu dem Begriff der Schwelle, auf der wir uns finden, sobald wir uns der Gegenwart stellen und uns in ihr vergegenwärtigen.
Die Gegenwart ist selbst schon eine Schwelle. Denn Gegenwartsbewusstsein ist nur möglich, wenn wir unsere vier irdischen Wesensbedingungen, das Physisch Materielle, das Leben, die Seele und den ichhaften Geist auf einen Punkt zusammenführen. Dieser Punkt ermöglicht dann Geistesgegenwart. Und wie dieses Wort schon ausspricht, ist dann Geist gegenwärtig. Ohne ihn kann ich nicht behaupten, in der Gegenwart zu sein.
Welcher Geist?: unser eigener; der, der sich (im Denken des Denkens) in sich selbst begründet, also evident ist und wir mit „Ich“ ansprechen und der sich in dem Wort „Ich(bin)“ in der Welt ausspricht.
Damit der „Ichgeist“ sich seiner selbst bewusst werden kann, (was ein wesentlicher Sinn unseres irdischen Daseins ist) benötigt er zunächst einen Widerstand, an dem er sich spiegeln kann. Das ist unser physisch materieller Leib. An ihm, aber nicht durch ihn (das verwechseln die sog. GehirnforscherInnen heute oft), entsteht Eigen- oder Selbstbewusstsein. Das einmal am physischen Leib (der belebt und beseelt ist) entstandene Selbstbewusstsein kann dann ohne physischen Leib bestehen, wie uns u.a. sogenannte Nahtoderfahrungen zeigen. Nahtoderfahrungen sind schon Bewusstseinszonen, die über der Schwelle in die sog. nachtodliche, geistige Welt weisen und lauschen.
Das zweite Tor in die Welt jenseits der Schwelle in eine geistige Welt ist, neben dem Tod, das Tor der Geburt. Ein Bewusstseinsreich jenseits der Konzeption, das Vorgeburtliche (noch vor der Embryonalentwicklung, die schon zum Erdensein übergangsartig dazu gehört). Von dieser Region können uns heute die schweren Fälle der Autisten über die sogenannte gestützte Kommunikation berichten.
Geisteswissenschaft, die den Geist der Welt im individuellen Menschen zum Inhalt hat, durchleuchtet diese Bewusstseinsräume jenseits der Schwelle in exakter Weise.
Zurück zur Gegenwart: Sie ist eine Bewusstseinsleistung, die neben dem Ich und dem physischen Körper noch zwei weitere Bedingungen benötigt. Das sind die Begegnung der beiden gegensätzlichen Zeitströme, den aus der Vergangenheit in die Zukunft fließenden Lebensstrom und den aus der Zukunft heranströmenden Zeitstrom der Seelenkräfte. Das aus der Vergangenheit fließende Leben in der Zeit können wir erinnern, die aus der Zukunft heranfließende Zeitqualität können wir erahnen. Alle vier Bedingungen des irdischen Seins finden dann zu einer Begegnung aus vier „Richtungen“ zur Gegenwart zusammen: oben (Ich), unten (physisch leiblich irdische Grundlage), von hinten (der Strom des Lebens) und von vorne (seelisch aus der Zukunft). In dieser Gegenwart sein, ist in der Gegenwart des Geistes zu sein, Geistesgegenwart.*
Die ist nicht ein dahin huschender Zeitpunkt, der schon wieder vorbei ist, wenn ich ihn mit meinem Intellekt erhaschen möchte. Vielmehr ist sie eine Dehnung der Zeit in den Raum herein. In Ihm kann ich gegenwärtig sein und die vier Dimensionen, die irdisches Sein tragen, schauen üben: In die Vergangenheit hinter mir, in die Zukunft vor mir, in die physisch- materielle Grundlage unter mir und in die geistigen Welt über mir. Das ist Schwellenbewusstsein oder Bewusstsein der Geistesgegenwart, in der „Ich“ in Ichbewusstsein übergeht, Ich wird ichbin.**
Sobald ich mich hier wach und bewusst halten kann, eröffnen sich die vier Seinsräume des Irdischen, die dann auch zugänglich machen, warum die Zahl der Erde die vier, ihr Symbol das Quadrat ist, wir von vier Elementen sprechen, die alles Irdische durchdringen und uns erahnen lassen, dass der gegenwärtigen Erde drei Daseinsstufen dem jetzigen als vierten vorangingen (und noch drei kommen werden, was aber jetzt nicht weiter ausgeführt werden kann, in der Atelierarbeit aber in der Zeit zugänglich wird).
*materialistisch denkende Zeitgenossen erreichen nie die Gegenwart, weswegen sie den Geist negieren. Sie leben immer in der Vergangenheit, die sie geistlos erleben und sich mit ihrem Bewusstsein inzwischen auch zunehmend seelenlos der toten, materiellen Seite des Daseins widmen. Materialistisch geprägte (Natur- und Wirtschafts-) Wissenschaft bringt in ihren technischen und wirtschaftlichen Ausformungen beobachtbar zunehmend Tötendes in die Welt. Eine Politik, die sich derselben Denkweise unterwirft, kann dem freien Menschen nicht gerecht werden. Freiheit ist materialistisch nicht denkbar, denn sie entspringt dem geistig lebendigen im Menschen, niemals dem physisch Materiellen.
**eine Bewusstseinsübung hierfür kann z.B. die sog. Punkt und Umkreisübung sein. Ich erlebe mein Ichbewusstsein in dem Punkt der Gegenwärtigkeit ( am wachsten in der Regel etwas hinter der Nasenwurzel) und weite den Punkt in den Umkreis oder in eine sphärische Kugel, die beliebig groß werden kann. Mit der Zeit des Übens erahne ich, dass mein Ich so weit wie der Kosmos werden kann, mein Ichbewusstsein stets darin aufgehoben ist: ich bin im Ich.
Eine Hilfe ist auch, den Kosmos als All zu denken, das vom Schöpfergeist differenziert erfüllt ist und ein sinngetragenes Wesen ist, dessen Teil ich bin: Ich in Ihm, Er in mir.
Das ist die Schwelle zwischen Ichbewusstsein, dem Ich im irdischen Dasein, und dem kosmischen Ich. Im Rhythmus von Tag und Nacht, Wachen und Schlafen atmen wir zwischen Ichbewusstsein (Tagesbewusstsein) und kosmischem Ich (Schlafbewusstsein). Wir können diese Qualitäten auch als Rhythmus zwischen universellem und individuellem Bewusstsein ansehen.
Hier ist die Schwelle zur Schönheit (die die Welt retten wird, wie Dostojewski es ausgesprochen hat), Schönheit als in sich ruhende Vollständigkeit. Vollständig ist etwas, wenn Universelles und Individuelles sich durchdringen und am Ende eines Gestaltungsprozesses in ein Gleichgewicht kommen: Die in sich ruhende Vollständigkeit ist das Wesen der Schönheit.
Ehrlich gesagt, bin ich überrascht, dass mich der Gedankenweg zur Gegenwart mit der Schönheit in Berührung bringt….denn das Schöne ist nichts als als des Schrecklichen Anfang, lässt uns Rilke in den Duineser Elegien lauschen. Wir lassen hier offen, was Rilke damit anklingen lässt, ahnen aber, dass es mit der Schönheit, die die Welt rettet, nicht so einfach werden wird. Ihr tiefes Wesen ist in der Gegenwartskultur ganz in die Äußerlichkeit, in den „schönen Schein“ gedrängt, die ja in ihrer Fassadenhaftigkeit alles andere als schön ist.
Doch zurück zur Schwelle, auf der wir als Mensch und Menschheit heute stehen und worauf uns die gegenwärtige Krise hinweist. Ich habe von zwei Toren gesprochen, die sich in unseren Tagen (genauer: in unserer Lebensspanne) öffnen, dem Tor des Todes, das zum Bewusstsein unserer nachtodlichen Existenz führt, und das Tor der Geburt, bzw. des Vorgeburtlichen. Im Bewusstsein der Geistesgegenwart finden wir uns auf der Schwelle zu einem dritten Tor, das Tor zum geistig-kosmischen Ich, dem höheren Selbst über uns.
Das Tor zum Vorgeburtlichen ist hinter uns, das Tor des Todes, zur nachtodlichen geistigen Existenz, vor uns und das Tor zum höheren Selbst über uns. Es dauert nicht lange, so dämmert eine vierte Richtung, ein viertes Tor in mein Fühlen auf, das Tor unter uns, das Tor oder die Schwelle in die Unterwelt. Ein Bewusstseinsgebiet, wo das sogenannte Untersinnliche, von unseren Sinnen nicht wahrnehmbare seine Existenz hat. Dieses Untersinnliche steht dem Übersinnlichen, dem Geistig-Seelischen gegenüber. Dazwischen ist die Welt, die unseren Sinnen zugänglich ist und in der wir uns im tagwachen Bewusstsein erleben.
Im Untersinnlichen finden sich z.B. die sogenannten Viren, die uns ebenso wie die Radioaktivität sinnlich nicht wahrnehmbar sind, doch zerstörend wirken können. Aus dem Untersinnlichen erleben wir derzeit denkend einen erdweiten viralen Angriff.
Unanbhängig davon, wie gefährlich das Corona Virus Sars CoV2 tatsächlich ist (die Angst* davor ist in jedem Fall gefährlich**), hat die menschliche Individualität die Fähigkeit, sich ihm gegenüber zu immunisieren.
Das von unserem Ich, dem Geistigen in uns, aufgebaute Immunsystem ist bei den allermeisten Menschen in der Lage, das Virus abzuwehren, sich in einer Reaktion auf die Infektion dagegen zu immunisieren.
Die Weisheit in uns, die über unser höheres Ichwesen in uns hereinwirkt und sich im Immunsystem auslebt, erkennt das Virus, durchschaut es in einem für unser Ego vorbewussten weisheitsvollen Prozess und wehrt es ab. Ist diese Abwehr nicht möglich, liegt in unserem Wesen etwas vor, das dies vehindert. Das können Vorerkrankungen ebenso sein, wie dass sich unsere Lebenskräfte dem Ende unseres Lebens neigen. Außerdem gibt es auch sogenannte schicksalhafte Verläufe. Ein weises Wort, denn unser höheres Wesen kennt unser Schicksal und wir sterben nie außerhalb unseres Schicksals. Selbst Virologen, wie z.B. Prof Streek, die über ihr eingeengtes Wissensfeld etwas hinaus blicken, sprechen davon, dass wir mit diesem Virus leben lernen müssen, wie wir es mit unzähligen anderen Viren und Bakterien auch tun.
Die Weisheit in uns leben lernen! ist das Gebot der Gegenwart.
Zu denken, was eine (Pflicht-)Impfung für sieben Milliarden Menschen dagegen bedeuten würde, möchte ich jedem selbständig denkenden Menschen selbst überlassen.
*Angst ist ein maßgebliches Phänomen der Schwelle. Die ist sogar aus Angst gebaut. Solange wir in der Angst sind, wissen wir in der Regel nicht, dass wir auf der Schwelle zu einer anderen Dimension des Daseins stehen. Die Angst macht uns blind für den wirklichen Zustand, in den wir erwachen können, wenn wir gegenwärtig werden. Der Weg ist also jetzt von der Angst in die Geistesgegenwart. In der Geistesgegenwart haben wir keine Angst, wir stehen ruhig und besonnen auf dem Übergang, auf der Schwelle.
Dort steht der Mensch immer, wenn er aus Freiheit heraus gestaltet und das kann er in der Kunst. In ihr übt er das Handeln aus der Liebe zur Tat.
Jetzt ist ein Zeitmoment, in dem die Kunst nicht im Bilden von Gemälden, Skulpturen und Werken anderer Disziplinen stehen bleiben darf. Sie muss sich erweitern in das Gestalten und Umgestalten der Sphäre des Zwischenmenschlichen im umfassenden Sinne. Schon Friedrich Schiller hat auf das größte aller Kunstwerke, den freien Staat hingewiesen. Heute würde er es wohl die freie Menschengemeinschaft nennen. Auf diese Schwelle stellt uns die erdweite Krise der Gegenwart. Es ist doch keine Corona- oder Klima- oder Wirtschaftskrise, es ist alles zusammen: eine Menschheits- und Bewusstseinskrise. Die Schwelle vom absterbenden, materialistischen Bewusstsein in ein integrales Bewusstsein (um nur eine der möglichen Benennungen heraus zu greifen).
**Angst schwächt das Immunsystem, da die Angst (angosta=Enge) den Zugang der Intuition verengt. Über die Intuition (ein rein geistiges Erleben eines rein geistigen Inhaltes; vgl. Rudolf Steiner, Die Philosophie der Freiheit) aber wirkt die Weisheit des höheren Ich, das kosmische Selbst, in unser irdisches Gesamtwesen herein. Darin baut es die Schutzkräfte auf ( Herbert Witzenmann, der Schutz kann heute nur von innen kommen), die Abgrenzung zu Kräften, , die unser Individuum infrage stellen, wie sie z.B. ein einem viralen Angriff vorliegen. Das sind Gestaltungskräfte, die im leiblichen wirksam tätig werden.
Angst schüren ist gesundheitsgefährdend. (Bewusstseins-)Kunst üben ist Gestaltungskraft fördernd, also Gesundheit ermöglichend.
….wird fortgesetzt. U.a. mit der Schwelle zur Unterwelt und die Theorien der Verschwörung…
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